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CommemorAction!
Kein Vergeben, kein Vergessen – sechs Monate nach dem Massaker von Pylos!

Donnerstag 14. Dezember 2023, 19:00
Rathausbrücke Zürich

Heute vor sechs Monaten wurden im Mittelmeer mindestens sechshundert Menschen getötet. Sie sind am 14.06.2023 nahe der griechischen Küstenstadt Pylos ertrunken – vor den Augen der griechischen Küstenwache. Zahlreiche Seenotrettungsstellen wie auch Frontex waren seit Stunden über das Boot informiert, ein Boot der griechischen Küstenwache gar vor Ort. Doch die mit gegen 750 Menschen völlig überfüllte «Adriana» wurde nicht gerettet. Sie sank – laut Berichten von Überlebenden – als die griechische Küstenwache versuchte, das Boot mit einem Seil zu ziehen. War das Unglück ein missglückter Versuch, das Boot aus der griechischen Rettungszone in Richtung italienische Gewässer zu schleppen? Vieles deutet darauf hin.

Die öffentlich Empörung über das Sterben hat schnell nachgelassen. Bis heute fehlt jegliche Gerechtigkeit für Überlebende: Europäische Behörden machen die Menschen auf dem Boot für das Sterben verantwortlich und führen eine rechtliche Kampagne gegen neun Überlebende, die immer noch inhaftiert sind und jahrelange Gefängnisstrafen befürchten müssen. Und auch Angehörige werden von den Behörden bei der Suche nach geliebten Menschen oder bei der Rückführungen deren Körper alleine gelassen.

Der griechische Staat sowie seine europäischen Partner:innen entziehen sich jeglicher Verantwortung. Nicht nur verhindern sie es, die genauen Geschehnisse aufzudecken, sondern vertuschen aktiv ihre Mitverantwortung. Europa macht deutlich: Die Toten sowie die Überlebenden sollen in Vergessenheit geraten. Das Sterben auf dem Mittelmeer und an den europäischen Grenzen geht derweil weiter.

Kein Vergeben, kein Vergessen: Am 14.12.2023 um 19.00 Uhr gedenken wir auf der Rathausbrücke, Zürich, gemeinsam den Verstorbenen. Wir denken an die Überlebenden und die Hinterbliebenen, solidarisieren uns mit all jenen, die eine Reise nach Europa geschafft haben und jenen, die diese noch auf sich nehmen werden. Wandeln wir unsere Trauer zu Wut und Widerstand. Mit dem Begriff 'CommemorAction‘ geben wir ein doppeltes Versprechen: diejenigen nicht zu vergessen, die ihr Leben verloren haben; und gegen die Grenzen zu kämpfen, die sie getötet haben. Es ist ein Moment, um aus unserem Schmerz ein kollektives Gedächtnis aufzubauen und um weiterhin für die Bewegungsfreiheit aller zu kämpfen – für eine solidarische Gesellschaft und die Freiheit aller, selbst über ihr Leben entscheiden zu können.

United in Solidarity - Bewegungsfreiheit und gleiche Rechte für alle!


 


2. Mai 2020 16.30 - 18.00 Podiumsdiskussion 

Wegen Covid verschoben auf:  Live auf Radio Lora 97.5
https://1mai.ch/Politprogramm


Für Menschen in reichen Ländern ist die Ausreise aus ihren Herkunftsländern und die Niederlassung anderswo meist kein grosses Problem. Für Menschen hingegen aus Afrika, dem Nahen Osten und aus Ländern der Welt, die nicht zu den privilegierten Regionen gehören, die an ihrem Wohnort nicht sicher sind, weil sie verhaftet, gefoltert, vergewaltigt oder getötet werden, sieht es anders aus: Ihnen wird die Ausreise in ein sicheres Land verboten, sie werden auf ihren Reisen und Fluchten illegalisiert. Die Ärmsten, die aus Kriegsgebieten, vor politischer oder religiöser Verfolgung oder aus unvorstellbarem materiellem Elend fliehen, werden gezwungen, gefährliche und oft durch Schlepper organisierte „Reisen“ auf sich zu nehmen.

Immer wieder hören oder lesen wir, wie Menschen, die in ihrer Not versuchen, in prekären Booten das Mittelmeer zu überwinden, von Organisationen wie Sea-Watch aus Seenot gerettet werden. Sie gehören allerdings zu den Glücklichen: Jedes Jahr ertrinken Tausende auf der gefährlichen Route über das offene Meer. Dabei handelt es sich nicht um Pech, sondern um eine direkte Auswirkung der zynischen und brutalen Politik der Festung Europa. Die Schweiz und die EU bemühen sich um Deals mit Regimes wie denjenigen in Libyen und der Türkei, damit Menschen von dort nicht bis zu uns gelangen – oder damit sie, wenn sie es trotzdem geschafft haben, schnellstmöglichst wieder dahin zurück geschickt werden können. Gäbe es eine legale Möglichkeit, aus Syrien und anderen Herkunftsländern in ein sicheres Asylland in Europa zu reisen – kein Mensch müsste im Mittelmeer ertrinken!

Wir sprechen mit Aktivist*innen des Alarmphone, die es nicht aushalten, mitanzusehen, wie Menschen in Not im Meer sterben. Die ein aktiver Teil sind im Kampf für die globale Bewegungsfreiheit. Seit fünf Jahren betreibt Watch the Med Alarmphone ein Notruftelefon für migrierende Menschen in Seenot und trägt so dazu bei, dass mehr Menschen auf der Flucht vor dem sicheren Tod gerettet werden können.

Die Alarmphone-Aktivist*innen berichten von den praktischen Herausforderungen bei ihrer Arbeit und der Lebensgefahr, in der sich die Geflüchteten befinden. Aber nicht nur Not und Elend prägen ihre Arbeit, sondern auch Erfolgserlebnisse und Solidarität, bei denen sie die Wirksamkeit ihrer Arbeit konkret erfahren können.

Der seit 2011 andauernde Krieg in Syrien, der durch die unterschiedlichen Interessen der Türkei, Russlands, des Irans und des Westens immer wieder neu befeuert wird, die Kooperation Erdogans mit der europäischen Abschottungspolitik und die Situation in Libyen sind einerseits Push-Faktoren für die betroffenen Menschen - andererseits bestimmen sie direkt mögliche Fluchtrouten und die damit verbundenen Gefahren.

Damit verändern sich die Realitäten, mit denen das Alarmphone konfrontiert ist, laufend. Umso wichtiger ist es für die transnational organisierten Aktivist*innen, untereinander und mit den migrierenden Menschen in Kontakt zu bleiben und sich auszutauschen.

Das Alarmphone erfährt aus erster Hand, wie es den Menschen in den Flüchtlingscamps in der Türkei, Griechenland und Italien wirklich geht und welche Strapazen Geflüchtete in Libyen auf sich nehmen müssen, um die Grenzen der Festung Europa zu überwinden. Selbstkritisch und differenziert sprechen die Aktivist*innen über ihre solidarische Rolle im Kampf für globale Bewegungsfreiheit, ihre Utopien und von den Grenzen ihres Projektes.




Seebrücke: Für sichere Fluchtrouten, eine stärkere Seenotrettung, sichere Häfen und solidarische Städte

Samstag, 1. September 2018, 14:00 Uhr
Helvetiaplatz, Zürich




Filmvorführung "REVENIR - TO RETURN"

Freitag, 7. September 2018, 19:30
Maxim Theater Zürich

Filmvorführung


2014 fand in Lampedusa zum 6. mal das "LampedusaInFestival" statt. Gewinnerfilm war damals "the land between" von David Fedele über Flüchtende an der Grenze zwischen Marokko und der spanischen Enklave Melilla. Im Jahr darauf war David Fedele zu Gast am Lampedusa-Festival in der Roten Fabrik. David Fedele und sein Protagonist und Co-Regisseur Kumut Imseh werden vom 7. bis 11. September mit ihrem neuen Film "REVENIR (to return)" für eine kleine Tournee in die Schweiz kommen.

Am Freitag, 7. September wird der Film im Maxim-theater in Zürich gezeigt.

http://revenirfilm.com/